Aktuell am Himmel
Sternenhimmel im Oktober 2023
Die Sommerzeit endet am Sonntag, 29.10. um 03:00 Uhr. Die Uhr muss ab diesem Moment um eine Stunde zurückgestellt werden, zum Beispiel von 3 Uhr auf 2 Uhr. Der Nachtbeginn verschiebt sich dadurch ebenfalls um eine Stunde, wodurch die Sternwarte Sirius ab November bereits um 19:30 Uhr geöffnet werden kann.
Die Erdachse neigt sich im Spiel der Jahreszeiten weiter deutlich von der Sonne weg, so dass die Tageslänge bis zum Monatsende um 97m von 11h 42m auf 10h 5m abnimmt.
Die Sonne ☉ durchläuft bis zum 31.10. das Sternbild der Jungfrau um danach ihre scheinbare Bahn im Sternbild der Waage fortzusetzen.
Merkur ☿ bewegt sich nun scheinbar der Sonne zu und kann nur noch zu Monatsbeginn in der hellen Morgendämmerung tief über dem flachen östlichen Horizont gesehen werden. Merkur steht am 20.10. in oberer Konjunktion zur Sonne.
Venus ♀︎ bewegt sich scheinbar noch etwas von der Sonne weg und kann den ganzen Monat als faszinierender Morgenstern bereits spät in der zweiten Nachthälfte über dem östlichen Horizont gesehen werden. Venus steht am 24.10. in grösster westlicher Elongation zur Sonne.
Der rote Planet Mars ♂︎ durchläuft bis zum 24.10. das Sternbild der Jungfrau um danach seine scheinbare Bahn im Sternbild der Waage fortzusetzen. Er nähert sich weiter scheinbar der Sonne und kann daher weiterhin nicht gesehen werden.
Der grösste Planet Jupiter ♃ durchläuft weiter scheinbar das Sternbild des Widders und kann bereits früh in der Nacht über dem östlichen Horizont gesehen werden.
Der Ringplanet Saturn ♄ durchläuft weiter scheinbar das Sternbild des Wassermanns und kann den ganzen Monat von Nachtbeginn an über dem südöstlichen Horizont gesehen werden.
Der Lauf des Mondes ☾ :
🌗 Letztes Viertel am 6.10. um 15:47 Uhr
🌑 Neumond am 14.10. um 19:55 Uhr
🌓 Erstes Viertel am 22.10. um 5:29 Uhr
🌕 Vollmond am 28.10. um 22:23 Uhr Partielle Mondfinsternis
Der Astronomietag 2023 am 28.10. steht im Zeichen der an diesem Abend zu erlebenden partiellen Mondfinsternis – die Sirius ist ab 15 Uhr geöffnet und bietet je nach Wetter in frei zugänglichen Veranstaltungen spannende Erklärungen zu diesem Ereignis und faszinierende Einblicke in unser Universum.
Den ganzen Monat über ist mit dem Auftreten von Sternschnuppen aus den beiden jährlich auftretenden Meteorströmen der Draconiden und der Orioniden zu rechnen. Mit bis zu 10 Sternschnuppen pro Stunde ist bei den Draconiden am mondlosen Abend vom 9.10. zu rechen. Am 22.10. ist in der zweiten Nachthälfte, nach dem Untergang des hellen Mondes, mit etwa 20 Sternschnuppen pro Stunde zu rechnen. Jede einzelne dieser Erscheinungen ist eine leuchtende Spur von einem etwa staubkorngrossen Partikel, welches von einem Kometen stammt – bei den Draconiden vom Kometen Giacobini-Zinner und bei den Orioniden vom Kometen Halley. Beim Eindringen des Partikels in die Erdatmosphäre reibt dieses an der Luft, so dass die Luft zum Leuchten gebracht wird. Das Partikel selber verglüht dabei vollständig wodurch kein Meteorit zu Boden fällt und gefunden werden kann. Ob sich beim Anblick einer Sternschnuppe tatsächlich Wünsche erfüllen muss man selber ausprobieren. Im Oktober sollte es durchaus Gelegenheit für eigene Erfahrungen geben!
In den frühen Nachtstunden im Oktober zeigt sich hoch im Südwesten immer noch das Sommerdreieck mit dem hellen Stern Wega im Sternbild der Leier – im Teleskop prächtig anzuschauen ist hier der Planetarische Nebel M57 – Altair im Sternbild des Adlers und Deneb im Sternbild des Schwans – im Teleskop ist hier besonders schön anzuschauen der Farben zeigende Doppelstern Albireo. Im Südosten rücken die beiden Sternbilder Pegasus und Andromeda nach und lassen den Wechsel der Jahreszeiten eindrücklich erkennen. Hoch am Himmel gegen Osten thront die von blossem Auge sichtbare grosse Spiralgalaxie M31 in der Andromeda und lädt ein um zweienhalb Millionen Jahre zurück in die Vergangenheit zu blicken. Weit im Nordosten und erst tief über dem Horizont kündigt das Siebengestirn der Plejaden aber bereits den kommenden Winter an. In den mondlosen dunklen Nächten des Herbstes gibt es zwischen unserem Hier und dem Rand des Universums noch unsagbar viel zu entdecken.
Aber erst mit der Hilfe des Teleskops sind all die Dinge zu sehen die dem blossen Auge vorenthalten sind. Unsagbar ferne Galaxien, prächtig funkelnde Ansammlungen von Sternen, oder einzelne Sterne, die sich am Ende ihres Lebens von ihrer gar schönsten Seite zeigen. All dies und noch weit mehr ist mit unserem Fernrohr zu sehen und wird vor Ort in der Sternwarte und im Planetarium verständlich und kurzweilig erklärt!